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Türen-Kaufanleitung

Tuerenausstellung mit Tueren in unterschiedlichen Farben und Designs in einem langen Flur

So kaufen Sie Ihre neue Tür: die Schritt-für-Schritt-Kaufanleitung

Ihr neues Eigenheim steht bereits und es geht an den Innenausbau? Genau die richtige Zeit, um über Türen nachzudenken, auch wenn man diese meistens erst spät während des Bauprozesses im Kopf hat. Verständlich, denn Türen werden oft als unauffällige, funktionale Raumtrenner wahrgenommen. Dabei steckt in einer Innentür, einer Schiebetür oder einer Wohnungseingangstür so viel mehr – sowohl funktional als auch im Design.

Auch wenn Sie Ihr Zuhause renovieren möchten, kann eine Tür zu einem Highlight des Raumes werden. Das Thema ist komplexer als gedacht. Deshalb haben Sie sich sicher auch schon einmal gefragt: Was ist beim Türenkauf zu beachten? Mit unserem Ratgeber zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, worauf Sie beim Kauf achten müssen, damit Ihr Zuhause bis hin zur Tür rundum perfekt auf Sie zugeschnitten ist.

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Türen: die Schritt-für-Schritt-Kaufanleitung


Drei grundlegende Fragen

Bevor Sie sich Ihre Wunschtür aussuchen, sollten Sie vorbereitet sein und die folgenden drei Fragen beantworten können:

Frage 1: Welche Tür soll den Raum öffnen und schließen?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Türen: die Drehtür und die Schiebetür. Zu der Drehtür gehören die Zimmertür und die Wohnungseingangstür, auf Wunsch auch mit zusätzlichen Funktionen wie z. B. bei der Schallschutztür. Schiebetüren und Wohnungseingangstüren können in ihrem Aufbau bzw. in der Technik sehr komplex sein. Welche Tür soll es für Sie sein? Eine ausführliche Beratung von dem HolzLand-Fachhändler Ihres Vertrauens ist hier sehr empfehlenswert.

Frage 2: In welche Richtung soll die Tür geöffnet werden?

Das ist sehr entscheidend, denn danach ist die Tür ausgerichtet. Stellen Sie sich vor Ihre Maueröffnung und überlegen Sie, wie Sie die Tür zukünftig öffnen und schließen wollen. Beachten Sie dabei auch, auf welcher Seite sich die Lichtschalter, Steckdosen und z. B. Thermostate befinden. Erstellen Sie sich am besten eine Skizze.

Frage 3: Haben Sie die Maße?

Damit sowohl die Tür als auch die Zarge richtig funktionieren, ist das Aufmaß ganz entscheidend. Bei einem Rohbau muss die Maueröffnung gemessen werden. Das bedeutet, Sie messen die Höhe von der Sturzunterkante bis zur Höhe des fertigen Fußbodens oder des geplanten Fußbodens sowie die Breite der Öffnung. Am besten an drei verschiedenen Stellen. Der geringste Wert ist der beste.

Zu jeder Tür gehört auch eine Zarge. Dafür messen Sie die Wandstärke ebenfalls an drei verschiedenen Stellen. Der breiteste Wert ist der richtige. Vergessen Sie nicht, angrenzende Fliesen oder Putz hinzuzurechnen. Bei einer Renovierung ist meistens eine Türzarge vorhanden. Sie können diese Maße für das Aufmaß übernehmen und werden schnell feststellen, dass es bei Innentüren Standardmaße gibt.

Eine detaillierte Beschreibung über das Maßnehmen finden Sie auch in unserem Ratgeber unter Aufmaß Tür und Zarge.

Die neue Tür

Schritt 1: Wie soll die Tür aussehen?

Eine Tür kann einen Raum mitgestalten: Von modernen glatten Oberflächen über nordisch profilierte bis hin zu unbehandelten Massivholz-Oberflächen ist alles dabei. Wichtig ist, dass die Tür zu Ihrer Einrichtung passt und sich perfekt in die Umgebung integriert. Das gilt auch für die Farbauswahl. Hier ist fast alles möglich. Gleichen Sie die Farbe der Tür mit der Farbe und Struktur Ihrer Wand ab, damit beides aufeinander abgestimmt ist.

Entscheiden Sie sich für eine glatte Tür, dann können Sie zwischen verschiedenen Oberflächen wählen, zum Beispiel Dekor- und Lackfolien sowie lackierten Produkten. CPL (Continuous Pressure Laminate) ist eine kratz-, abrieb- und stoßfeste sowie fleckenresistente und lichtechte Oberfläche. High Pressure Laminate (HPL) zeigt sich besonders widerstandsfähig und wird bei intensiver Nutzung und Beanspruchung der Tür eingesetzt. Sie können sich auch für Furnier entscheiden. Eine Oberfläche, die aus dünnen Blättern edlen Holzes besteht.


Unsere Empfehlung:
Wenn Sie es besonders hell im Raum haben möchten, dann ist Glas eine gute Wahl.


Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Oberflächen-Arten finden Sie in unserem Ratgeber "Innentüren-Oberflächen".

Schritt 2: Lichtöffnung und Kanten

Soll die Tür eine Lichtöffnung haben? Welches Glas soll eingesetzt werden?

Bei dem Glas unterscheidet man in zwei Varianten:

  • ESG-Glas besteht aus einer stoßfesten Scheibe. Bei einem Bruch zerfällt ESG in kleine Krümel.
  • VSG-Glas besteht aus einem Verbund aus zwei Scheiben, deren Zwischenlage eine reißfeste Folie bildet. Bei VSG bleiben die Splitter zusammen.

Auch hinsichtlich der Kanten des Türblattes gibt es eine Varianz. Die gängigsten Möglichkeiten sind “stumpf” und “gefälzt”. Eine gefälzte Tür hat eine L-förmige Kante. Sie liegt auf der Bekleidung der Türzarge und ist nicht bündig mit ihr. Bei der stumpfen Variante ist die Tür bündig mit der Zargen- und Falzbekleidung. Bitte berücksichtigen Sie Ihre Wahl der Kante auch bei dem Kauf der Zarge, denn: Zu jeder Kantenart gibt es eine passende Zarge.

Schritt 3: Wie stabil soll die Tür sein?

Türen sind unterschiedlich aufgebaut: von der leichten Wabeneinlage aus Papierwerkstoff über den Röhrenspankern und die Vollspaneinlage bis hin zur massiven Vollspanplatte. Bei den verschiedenen Mittellagen sind vor allem Abweichungen in Sachen Stabilität und Schließkomfort zu beachten. Sie merken den Unterschied, wenn Sie sich die Türen in der Ausstellung anschauen.

Unser Ratgeber "Türen-Mittellagen" beschäftigt sich ausführlich mit diesem Thema.

Schritt 4: Was muss die Tür können?

Eine Tür kann diverse Funktionen beinhalten. Wenn sie in einem Badezimmer eingesetzt werden soll, dann beachten Sie die verschiedenen Klimaklassen. Je höher die Klimaklasse, umso mehr Luftfeuchte und Wärmeunterschied zwischen den Räumen hält die Tür aus, ohne dass sie sich verzieht.


Tipp:
Denken Sie an das Belüftungsgitter. Das ist gerade bei feuchten Räumen sehr wichtig, damit die Feuchtigkeit abziehen kann. Alternativ – z. B. in einem Heizungsraum – muss die Wärme entweichen können.


Sie möchten es im Raum besonders ruhig haben? Dann lohnt sich der Einsatz des Schallschutzes. Je nachdem wo die Tür verwendet wird, können Sie zwischen Klasse 1 (geringer Schallschutz) und Klasse 4 (sehr hoher Schallschutz) wählen. Dies bewährt sich zum Beispiel in Büroräumen oder Kinderzimmern.


Bitte beachten Sie:
Schallschutz funktioniert nur mit einer Bodendichtung und der Beseitigung aller Schallbrücken wie z. B. Zwischenräumen bei Zargen und Laibungen, Steckdosen etc. Das muss auch bei den Maßen bedacht werden. Fragen Sie gerne den HolzLand-Händler Ihres Vertrauens und lassen Sie sich zu dem Thema beraten.

Schritt 5: Türbeschläge

Zum Schluss müssen noch die Bänder und Drücker (Türklinken) ausgesucht werden. Grundsätzlich gibt es zwei- und dreiteilige Bänder. Je nachdem wie schwer die Tür ist. Dreiteilige Bänder tragen mehr Gewicht.

Beim Drücker ist die Qualität von Bedeutung. Er wird am meisten beansprucht und muss dementsprechend viel aushalten. Hier sollten Sie nicht sparen.

Denken Sie auch darüber nach, ob Sie ein Schlüsselloch brauchen. Nicht jeder Raum muss abgeschlossen werden und eine Tür ohne Schlüsselloch kann sehr elegant wirken.

Wenn Sie ein Schloss mit Falle und Riegel haben, kann die Schlüssellochbohrung immer nachgerüstet werden.

Schritt 6: Welche Türzarge?

Vieles, was für die Tür gilt, hat auch für die Zarge Gültigkeit. Farbe, Oberfläche, Bekleidung glatt oder profiliert, runde Kante oder eckige Kante – die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen. Wichtig ist, dass die Zarge zur Falzart der Tür passt.

Bei einer neuen Tür und auch beim Austausch müssen einige Entscheidungen getroffen werden. Das erscheint erstmal viel, doch wenn Sie die passende Lösung für Ihr Zuhause gefunden haben, werden Sie sich lange an Ihrer neuen Tür erfreuen.


Unser Tipp:
Viele Holzland-Filialen verfügen über eine Musterausstellung. Schlendern Sie durch die Gänge. Öffnen und schließen Sie die verschiedenen Türen. Achten Sie auf die Beschaffenheit und den Klang und erleben Sie, wie die verschiedenen Oberflächen wirken. Stellen Sie dem Verkäufer Ihre Fragen. Er berät Sie gern.

Bauen Sie die Tür selber ein?

Ist die Tür bestellt, haben Sie die Möglichkeit, sie direkt nach Hause liefern zu lassen. Sie können die Tür und auch die Türzarge selbst montieren. Wie das geht, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt in unserem Ratgeber unter Türzarge und Tür montieren. Damit die Montage reibungslos ablaufen kann, haben wir Ihnen eine kleine Liste mit den benötigten Werkzeugen zusammengestellt. 

Sie brauchen:

  • drei Zargenspreizen
  • Keile und/oder Holzplättchen
  • zwei Zwingen
  • Holzleim
  • 2-Komponenten-PU-Zargenschaum
  • Silikon/Acryl und eine Auspresspistole
  • Hammer
  • zwei Wasserwaagen 1x 1 m und 1x 2 m
  • Schraubendreher ggf. Kreuz oder Schlitz Schraubendreher
  • Cutter

Oder wollen Sie die Montage den Profis überlassen? Kein Problem! Viele HolzLand-Händler vermitteln Ihnen gerne einen Handwerker oder bieten einen eigenen Montageservice an. Fragen Sie einfach nach!


Checkliste zum Download

Haben Sie an alles gedacht? In der Checkliste haben wir die Informationen aus diesem Text nochmal für Sie zusammengefasst – optimal als übersichtliche Hilfe bei Ihrem Türen-Projekt; zum Ausdrucken, Ankreuzen, Mitnehmen.

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