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Trockenbau


Ratgeber Trockenbau: Vorteile, Möglichkeiten & Tipps

Der Trockenbau ist eine Arbeitsweise, welche sich hervorragend mit dem Holzbau verbinden lässt. Aus diesem Grund finden Sie bei vielen HolzLand-Partnern ein starkes Sortiment rund um den Trockenbau. Für den interessierten Neuling haben wir im Folgenden einen Ratgeber erstellt, welcher hilfreiche Infos und Tipps für den Einstieg bietet – vom allgemeinen Überblick bis zu ganz konkreten Ratschlägen für das Arbeiten in Trockenbauweise! Ein Schwerpunkt liegt auf „Trennwänden in Trockenbauweise“ – das einfache und schnelle Ziehen neuer Wände, etwa beim ausgebauten Dachboden, ist zweifelsohne eine der beliebtesten Anwendungen für den Heimwerker!

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Trockenbau Ratgeber: unsere Themen

Trockenbau: Was ist das?

Beim Trockenbau kommen keine Baustoffe zur Anwendung, die mit Wasser angerührt werden – zum Beispiel Mörtel oder Zement. Dies erlaubt ein besonders sauberes Arbeiten und gleichzeitig leichte Materialien. Als Heimwerker weiß man sicherlich zu schätzen, dass man für das Ziehen neuer Wände keine schweren Ziegel und Zementsäcke ins Dachgeschoss schleppen muss! Beliebt ist die sogenannte Einmannplatte, die sich mit einem typischen handlichen Format von 200 cm x 60 cm und einem Gewicht von 10 Kilogramm gut im privaten Kombi transportieren lässt.

Weiterhin entfallen beim Trockenbau die typischen Trockenzeiten für Mörtel und Co. Und wo eine schwere Massivbauwand aus statischen Gründen nicht infrage kommt, ist eine Trockenbauwand nahezu immer möglich!

Einfache Verarbeitung, günstiger Preis

Konstruktionen wie Trockenbauwände sind für den halbwegs geübten Heimwerker keine große Herausforderung. Bausysteme mit exakt aufeinander abgestimmten Komponenten erlauben ein einfaches und schnelles Arbeiten! Darüber hinaus ist der Trockenbau vergleichsweise günstig, etwa im Vergleich zur Konstruktion von Massivwänden. Und für viele Installationen wie abgehängte Decken oder Installationswände ist die Trockenbauweise fast alternativlos!

Was sind klassische Anwendungen des Trockenbaus?

  • Trennwände, Raumteiler und Montagewände als optische Raumtrennung oder als Funktionswand, um den Schallschutz zu verbessern.
  • Installationswände bzw. -vorwände in Bad und Küche – etwa, um Abflussrohre und Spülkästen zu kaschieren. Installationswände reichen bis zur Decke, Installationsvorwände können auch halbhoch sein und dadurch zum Beispiel eine Ablagefläche ermöglichen.
  • Abgehängte Decken: Etwa um Wärmeenergie einzusparen oder um eine Deckenbeleuchtung aus versenkten LED-Spots zu installieren.
  • Trockenbauböden: Auch im Fußbereich kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche Ebene zu ziehen. Die Hohlböden können Raum für Kabel, Haustechnik und Wasserrohre bieten sowie zusätzliche Schall- und Brandschutzinstallationen ermöglichen.
  • Brandschutzkonstruktionen wie Brandwände, Deckenbekleidungen oder Unterdecken.
  • …und mehr!

Trockenbauwände Aufbau

Wie schon erwähnt, ist die „leichte Trennwand in Trockenbauweise“ ein Klassiker des Trockenbaus. Ihre Konstruktion ist einfach und erlaubt ein präzises Arbeiten. Trockenbauwände sind – je nach Wahl der Materialien – trotz geringer Stärke in der Lage, eine gute Schall- und Wärmedämmung zu bieten. Auch die Tragfähigkeit kann entgegen landläufiger Vorurteile sehr ordentlich sein! Bei Trockenbauwänden denkt man (zurecht) als erstes an Gipsplatten, doch auch zum Beispiel OSB Platten können für die Wandbeplankung zum Einsatz kommen. Trockenbauwände lassen sich beim Abschluss sehr einfach veredeln, vom Streichen über das Tapezieren bis zum Befliesen!

Der Grundaufbau von Trockenbauwänden ist recht einfach.

  • Erster Schritt – das Ständerwerk: An diesem werden die Verkleidungselemente wie etwa Gipsplatten Typisch sind Profile aus Zinkblech, die waagerecht und senkrecht installiert werden. Auch Kantholz kann für das Ständerwerk verwendet werden!
  • Zweiter Schritt – Beplankung mit Platten: Die Profile des Ständerwerks werden von beiden Seiten mit Platten versehen. Sie werden ganz einfach mit den Profilen verschraubt. Zwischen die zwei Platten können Sie Dämmmaterialien wie Klemmfilz oder Holzfaserdämmplatten einbringen. Für Feuchträume empfehlen sich wasserabweisende Gipsplatten.
  • Dritter Schritt – das Oberflächenfinish: Die Zwischenräume bei den aufeinanderstoßenden Platten sollten Sie noch verspachteln für eine ebene Oberfläche. Zum großen Finale können Sie Ihre Trockenbauwand nach Belieben gestalten, ob mit Fliesen, Farbe oder Putz!

Übrigens: Der Grundaufbau von Ständerwerk, Beplankung und Oberflächenfinish ist bei allen klassischen Trockenbaukonstruktionen der gleiche! Eine Doppelbeplankung des Ständerwerks bringt Vorteile in der Stabilität und des Schallschutzes.

Collage aus zwei Bildern mit einfacher Beplankung einer Trockenbauwand links und doppelter Beplankung rechts.

Bild: Trockenbauwand mit Holzständerwerk, links einlagig beplankt und rechts zweilagig beplankt.

Gipskartonplatten versus Gipsfaserplatten

Ein reizvoller Aspekt bei Gipsplatten besteht darin, dass sie ganz ohne Leim und ausschließlich durch Hitze ihre Form erhalten. Gips ist tatsächlich ein natürliches Mineral, was einen baubiologisch unbedenklichen, wohngesunden Werkstoff ermöglicht. Die Hauptvarianten der Gipsplatte sind Gipskartonplatten und Gipsfaserplatten. Gipskartonplatten sind von einem stabilisierenden Mantel aus Karton umgeben. Gipsfaserplatten verfügen über einen Anteil an Zellulosefasern, welche der Platte eine durchgängige Stabilität verleihen.

Gipskartonplatten sind besonders günstig und lassen sich einfach verarbeiten. Durch Einritzen mit dem Cuttermesser und Brechen können sie ganz einfach gekürzt werden. Die ebenmäßige Oberfläche ist einfach zu veredeln. Dies alles macht sie zur verbreitetsten Variante der Gipsplatte. Ist eine besonders hohe Stabilität und Formbeständigkeit gefragt – auch für die tragfähige Befestigung von Haken, Schrauben oder Nägeln – erweisen sich Gipsfaserplatten als vorteilhaft. Mit der entsprechenden Wandstärke von 12,5 bis 18 mm erlauben sie die nötige Tragfähigkeit für Hängeschränke in der Küche oder auch Waschtische und Hängetoiletten. Sogar für Feuchträume eignen sie sich in besonderem Maße. Gipskartonplatten sollten mit einer entsprechenden Imprägnierung versehen sein. Darüber hinaus gibt es Gipsfaserplatten auch als Estrich-Element, also als Alternative zum Trockenestrich.

Spezialplatten für den Trockenbau: von Wärmedämmung bis Brandschutz

Im Trockenbau lassen sich viele Zwecke und Funktionen erfüllen. So kann durch die Wahl von zwei dicken Schallschutzplatten eine hohe Schalldämmung verwirklicht werden. Durch eine entsprechende Entkopplung der umliegenden Bauteile wird der Schallschutz verbessert. Thermoplatten leiten die Wärme, sodass dahinter Wand- und Deckenheizungen arbeiten können. Brandschutzplatten sind für viele Brandschutzkonstruktionen wichtig, um baurechtliche Anforderungen zu erfüllen – z. B. die Verkleidung von Kabeln. Für Wände und Decken mit hoher Feuchtebeanspruchung gibt es auch spezielle zementgebundene Leichtbeton-Bauplatten.

Welche Werkzeuge für den Trockenbau?

Der Trockenbau erfordert keine ausgefallenen Spezialwerkzeuge. Für die Planung und Vermessung reichen Maßband, Zollstock, gegebenenfalls noch Richtschnüre und eine Wasserwaage. Ständerwerke aus Metall schneiden Sie mit Blechschere oder der entsprechenden elektrischen Metallsäge zu. Für das Brechen auf Maß von Gipskartonplatten benötigen Sie vor allem Cuttermesser (halten Sie ausreichend Ersatzklingen bereit). Natürlich geht auch die Verwendung einer Stichsäge oder spezieller Gipskarton-Sägen. Für die Verschraubung der Platten gibt es besondere Trockenbau-Bits, welche mit einem äußeren Stahlring eine zu tiefe Verschraubung verhindern.

Praktische Tipps für Trockenbau-Arbeiten

Die führenden Hersteller von Trockenbaumaterialien bieten oftmals komplette Systeme für bestimmte Konstruktionen wie etwa eine Metallständerwand an. Dadurch entfällt eine Fehlerquelle: nämlich, dass man nicht zueinander passende Materialien wählt. Allerdings ist es mit ein bisschen Augenmaß und Überlegung gut möglich, selbst die passenden Werkstoffe zu wählen bzw. zu kombinieren. Sollte Ihr HolzLand-Partner vor Ort Trockenbauprodukte führen, können Sie sich direkt vor Ort beraten lassen bei der Auswahl der passenden Waren!

Bevor Sie loslegen, sollten Sie genau prüfen, ob Sie alle benötigten Materialien und Werkzeuge zur Hand haben. Nur eine kleine fehlende Komponente bringt schnell Ihr Projekt zum Stocken!

➳ In Ihrem HolzLand Onlineshop finden Sie eine starke Auswahl an leistungsstarken Produkten für den Trockenbau. Ob Gipsfaserplatten und Gipskartonplatten, Zementplatten, Ständerwerke oder auch ein umfassendes Trockenbau-Zubehör – setzen Sie auf Qualität vom Fachhandel!

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