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Bauanleitung für einen Fledermausnistkasten

Da die "Kinder der Nacht" eher weniger im allgemeinen Fokus der Öffentlichkeit stehen, sind beinahe unbemerkt von vielen Gartenbesitzern alle unsere heimischen Fledermausarten auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere geraten. Das ist umso bedauerlicher, als diese Tiere echte Nützlinge und Freunde aller Menschen sind, die sich gerne auch nach Sonnenuntergang noch im Garten aufhalten. Denn Mücken und Schnaken sind für Fledermäuse wahre Leckerbissen, und ein erwachsenes Tier der etwas größeren Arten kann an einem Tag bis zu 1.000 Insekten vertilgen. Das sollte als Motivation für jeden Naturfreund ausreichen, diese Nützlinge zu unterstützen. Da die Anzahl der benötigten Nist- und Schlafplätze in Scheunen, Kirchtürmen und offenen Dachstühlen immer weiter abnimmt, bringen geeignete Nistkästen echte Hilfe. 

Die nachtaktiven Fledermäuse lieben zugfreie und dunkle "Höhlen", in denen sie den Tag verschlafen können. Mit einfachen, von unten zugänglichen, ansonsten aber fest verschlossenen Fledermaus-Kästen, die unter Dachvorsprüngen oder an Wänden von Nebengebäuden aufgehängt werden, können Gartenbesitzer die natürlichen Insektenvertilger in ihrer Nähe ansiedeln.

Die Grundkonstruktion des Fledermausnistkastens

Zwischen zwei in erforderlichem Winkel zugeschnittenen Seitenwänden werden eine Rückwand und eine Front montiert. Auf den so enstehenden, unten offenen Korpus wird eine nach vorn geneigte Dachplatte aufgesetzt, die zu den Seiten und nach vorn den Korpusrand überragt. Die Rückwand wird als Kletterhilfe nach unten über den Rand der Öffnung hinaus weitergeführt. Alle Verbindungen der Bauteile erfolgen durch Verschraubung und Verleimung, um eine absolute Dichtigkeit des Kastens zu erzielen. Diese unspektakulär einfache Konstruktion stellt ein typisches Nachmittags-Projekt mit einer Bauzeit von zwei Stunden dar.

Hinweis:
 Dieser Beitrag basiert auf einem Projekt unseres Partners für den Bereich Holzwerken und DoItYourself, dem Heimwerker-Portal DIY4you.de. Bei Detailfragen, Anregungen oder Kritik zu dieser Bauanleitung steht Ihnen das DIY4you-Redaktionsteam gerne per E-Mail zur Verfügung.

Die Bauanleitung für einen Fledermausnistkasten mit Beschreibung der Arbeitsschritte

Für den Zuschnitt der Bauteile, insbesondere für den deckungsgleichen Zuschnitt beider Seitenteile, ist eine Handkreis- oder Tauchkreissäge, möglichst mit Führungsschiene, optimal geeignet. Wird für den Bau kein sägerauhes, sondern gehobeltes Holz verwendet, finden die Fledermäuse nicht genügend Halt, um an der Rückwand nach oben zu klettern. Deshalb muss die nach innen weisende Oberfläche der Rückwand in kleinen Abständen mit Sägenuten von etwa 2 Millimetern Tiefe versehen werden, wofür die Säge mit Führungsschiene ebenfalls bestens geeignet ist.

Alle Kanten der zugeschnittenen Bauteile werden mit einer schmalen Fase im Winkel von 45° versehen. Mit einer Oberfräse und entsprechendem Fasefräser ist das kein Problem. Besonders präzise und einfach in der Handhabung gelingt dieser Vorgang mit Hilfe eines Frästischs für die Oberfräse. Wer einen solchen Frästisch selbst bauen möchte, findet hier eine passende Bauanleitung. 

Auch die Innenseiten der übrigen Bauteile für den Korpus sollten mit grobem Schleifpapier angeraut werden. Die vorbereiteten Bauteile werden an den überlappenden Verbindungsstellen mit Vorbohrungen versehen, die auf der Oberseite mit einem 45°-Senker angesenkt werden, damit die Senkköpfe der Holzschrauben mit der Oberfläche bündig abschließen. Vor der Montage werden die Verbindungsflächen dünn mit wasserfestem Holzleim bestrichen. 

Auf chemische Holzschutzmittel sollte beim Fledermausnistkasten gänzlich verzichtet werden, damit dieser von den Tieren angenommen wird. Die Außenseiten des Fledermausnistkastens können Sie jedoch zur farbigen Gestaltung, und um die Oberfläche wasserabweisend zu versiegeln mit einem mechanisch wirkenden Anstrich mit einer wasserbasierten Dauerschutz-Farbe versehen. Die Innenflächen aller Bauteile und die nach unten ausgeführte Rückwand bleiben jedoch völlig unbehandelt. 

Materialliste zur Fledermausnistkasten-Bauanleitung

Es ist sinnvoll, für die Herstellung von Brut- und Nistkästen, die ja möglichst chemisch unbehandelt bleiben sollen, solche Holzarten zu verwenden, die von Natur aus witterungsbeständige und schädlingsresistente Eigenschaften besitzen.

  • 1 Rückwand Leim- / Massivholz 18 mm, Länge 400 mm, Breite 300 mm
  • 2 Seitenwand Leim- / Massivholz 18 mm, Länge 140 mm, Breite 290 mm
  • 1 Frontblende Leim- / Massivholz, Länge 256 mm, Breite 300 mm
  • 1 Dach Leim- / Massivholz 18 mm, Länge 150 mm, Breite 376 mm
  • 1 Befestigungsleiste Massivholz 18 mm, Länge 600 mm, Breite 50 mm
  • 20 Montage / Verbindung Senkkopf-Holzschr. DIN 97 korrosionsbest. / Edelstahl, Länge 35 mm, Breite Ø 3,5 mm
  • Montage Wasserfester Holzleim
  • Holzschutz / Farbgebung Bondex Dauerschutz-Farbe

Werkzeugliste zur Fledermausnistkasten-Bauanleitung

Die folgenden Hand- und Elektrowerkzeuge benötigen Sie zum Bau Ihres Fledermaus-Kastens. Die als minimal gekennzeichneten Werkzeuge sind unbedingt erforderlich. Mit den als optimal oder optional gekennzeichneten Werkzeugen lassen sich einzelne Arbeitsschritte schneller oder komfortabler ausführen, sie werden aber nicht unbedingt benötigt. 

Der Zuschnitt der für den Bau benötigten Leisten muss maßhaltig und winkelgerecht erfolgen. Neben hochwertigen, stationären Tisch- und Formatkreissägen sind hierzu insbesondere auch Tauchkreissägen mit exakter Führungsschiene geeignet. Die Längenzuschnitte der geteilten Leisten gelingen mit einer stationären Kapp- und Gehrungssäge optimal.

Ausstatt. Werkzeug/Maschine Verwendung
minimal Akku-Bohrschrauber/
Bohrmaschine
Vorbohren/ Verschrauben
minimal Holz-Spiralbohrer
3,0 mm
Vorbohrungen Beschläge
optimal Paneelsäge/Kapp-Gehrungssäge
Holzzuschnitt
minimal
Oberfräse

Kanten-bearbeitung
optimal Fasefräser
für Oberfräse 
45°
Kanten-Fasung
optimal
Delta-
oder Schwingschleifer
Glättung Oberflächen
u. Kanten
minimal Schleifpapier
80/150/220
Bearbeitung
von Kanten
und Ausschnitten
minimal Anschlag-/
Montagewinkel
Ausrichten
der Bauteile
minimal Kreuzschlitz-Schraubendreher Montage
der Bauteile
optional
Leim-
oder Schraubzwingen
Verbindung
der Bauteile
minimal Feile Bearbeitung von Kanten von Hand
minimal Lackierpinsel
Aufbringen von Holzschutzlasur

©2011 T.M. Blömeke / DIY4you.de - Diese Bauanleitung mit allen Texten, Zeichnungen, Bauplänen, Fotos und sonstigen Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Sie wurde ausschließlich zum Zweck der privaten Nutzung veröffentlicht. Jegliche Form der Vervielfältigung oder der gewerblichen Nutzung bedarf der Lizensierung.

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