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Trittschalldämmung

Verlegung einer grünen Trittschalldaemmung durch einen rot-weiss gekleideten Menschen sowie Holzboden im Frischgraet-Stil

Ratgeber Trittschalldämmung / Unterlagsbahnen

Sie haben vor, einen neuen Bodenbelag zu verlegen? Dann haben Sie sicherlich schon davon gehört, dass man auch eine passende Unterlagsbahn bzw. Trittschalldämmung unter dem Boden verlegen sollte.

Doch weshalb benötigt man überhaupt eine Trittschalldämmung? Kann man auf diese auch verzichten (und falls ja – in welchen Fällen)? Welche Funktionen kann eine Unterlagsbahn noch erfüllen – jenseits der Trittschalldämmung? Und welche Trittschalldämmung ist am besten geeignet für Parkett, Vinyl oder auch für Laminat? Was gibt es zu beachten, wenn man eine Fußbodenheizung installiert hat?

All diese Fragen möchten wir im Folgenden betrachten, um Sie mit grundsätzlichem Wissen zur Materie auszustatten.

Trittschalldämmung entdecken

Trittschalldämmung & Unterlagsbahn: unsere Themen

Funktionsprinzip & Vorteile einer Trittschalldämmung

Trittschall entsteht, wenn wir über einen Bodenbelag laufen. Der Impuls unserer Schritte bewirkt Schwingungen und wird in erster Linie in das tieferliegende Stockwerk übertragen – und zwar als dumpfe, dröhnende Geräusche. Im betroffenen Raum selbst hören Sie mitunter gar nichts vom entstehenden Trittschall. In Mehrfamilienhäusern ist eine Trittschalldämmung vorgeschrieben, doch schon aus Gründen der „guten Nachbarschaft“ sollten Sie nicht auf sie verzichten. Auch in angrenzende Räume kann sich der Trittschall ausbreiten!

Wie stark sich der Schall in einem Haus ausweiten kann, hängt in großem Maße davon ab, ob bei der Hauskonstruktion Prinzipien und Maßnahmen zum Schallschutz beherzigt wurden (Entkoppelung der Treppe vom Baukörper, Vermeidung von Hohlraumresonanzen bei einem zweischaligen Mauerwerk, ein Estrich mit ausreichend Masse). Dies sind leider Gegebenheiten, an denen man nachträglich wenig ändern kann. Umso wichtiger ist es, den Schall dort zu dämmen, wo man eine Handhabe besitzt!

Ausgeprägter Trittschall bei schwimmend verlegten Böden

Insbesondere schwimmend verlegte Bodenbeläge „produzieren“ beim Beschreiten ein hohes Maß an Trittschall. Da sie nicht fest mit dem Untergrund verbunden (z. B. verklebt) sind und dadurch stets ein minimaler Abstand zwischen Untergrund und Bodenbelag besteht, führt jede Fußberührung zu einem „Klackern“. Der Bodenbelag fährt auf den Untergrund hinab wie ein Hammer auf den Amboss. Dies ist übrigens ausgeprägter, wenn es sich um einen harten Bodenbelag wie Laminat handelt (geringer wiederum ist dieser Effekt bei vergleichsweise weichen Vinylböden). Auch innerhalb ihrer eigenen vier Wände werden Sie dieses Geräusch wahrnehmen – und zwar als Gehschall. Deshalb bewirkt eine Trittschalldämmung in aller Regel auch eine Verminderung des Gehschalls! Die Unterlagsbahn sorgt im Idealfall dafür, dass Bodenbelag, Trittschalldämmung und der Fußboden darunter eine dicht aufeinanderliegende Einheit darstellen.

Weniger Schall, dafür wärmere Füße und geschonte Gelenke

Über den Effekt der Schallreduzierung haben wir bereits gesprochen, doch eine Trittschalldämmung kann oft mehr als „nur“ den Schall dämmen. Darüber hinaus haben viele Unterlagsmaterialien, etwa aus natürlichem Kork, auch eine wärmedämmende Wirkung. Sie sparen Heizenergie und genießen gleichzeitig wärmere Füße! Und auch das Sitzen auf dem Boden wird angenehmer (nicht nur Kinder mögen das!).

Obacht ist geboten, wenn Sie eine Warmwasser-Fußbodenheizung besitzen. Dann kann eine Unterlagsbahn mit isolierender Wirkung kontraproduktiv sein – lesen Sie dazu mehr im letzten Abschnitt dieses Ratgebers! Eine elastische Unterlagsbahn hat darüber hinaus eine schonende Wirkung auf unsere Gelenke (Waldbodeneffekt).

Optimale Unterlagsbahnen für verschiedene Böden

Jeder Bodenbelag ist anders – etwa im Hinblick auf Härte, Elastizität und Dicke. Auch, wenn es Unterlagsbahnen gibt, welche für verschiedene Böden passen, ist es sinnvoll, zu betrachten, welche Anforderungen der Boden an eine Trittschalldämmung stellt. Unterlagsbahnen wiederum haben individuelle Werte in Bezug auf Zusammendrückbarkeit, Federungsvermögen, Formstabilität oder auch punktuelle bzw. Flächenbelastbarkeit

Parkett

Heutzutage wird in aller Regel dreischichtiges Fertigparkett zum Verklicken verlegt. Insbesondere bei schwimmender Verlegung ist es wichtig, eine passende und „massive“ Unterlage zu wählen, da sie sich für den harten Bodenbelag besonders empfiehlt. Zu weiche Trittschalldämmungen führen zu einem starken Einsinken der einzelnen Parkettdielen und zu einer entsprechenden Belastung der Parkettverbindungen!

Sehr gut eignen sich Unterlagen aus Polyurethan bzw. Polyurethan-Hartschaum (PUR), welche durch ihren Gehalt an Quarzstein sehr druckfest sind. Gleichzeitig haben diese Unterlagsbahnen einen exzellenten Wärmedurchlass (ideal für die Verwendung mit einer Fußbodenheizung). Ebenfalls eine gute Unterlagsbahn für Parkett, aber weniger für die Fußbodenheizung, ist PE-Schwerschaum (=Polyethylen). Eine weitere Alternative sind Dämmmatten aus EPS!

Wer wiederum besonders effizient Heizenergie sparen möchte, kann auf Holzfaserdämmplatten setzen. Diese gleichen zudem Unebenheiten des Untergrunds aus. Wegen der hohen Wärmedämmung können (und sollten) Sie diese nicht über einer Fußbodenheizung verwenden! Das gleiche gilt für Rollkork – ebenfalls eine wirksame, druckfeste und dämmstarke Unterlage für Parkettböden.


Wichtig: Bei einem mineralischen Untergrund kann immer Feuchtigkeit aufsteigen und das Holz des Parketts schädigen. In diesem Fall ist zusätzlich eine Dampfbremse wichtig!

Laminat

Der harte Bodenbelag erfordert eine besonders wirksame Trittschalldämmung (falls nicht bereits im Boden integriert). Grundsätzlich können – wie auch bei Parkett – viele Varianten zum Einsatz kommen, wir empfehlen eine schwere Unterlage mit besonders hoher Trittschallverringerung. Die bei Parkett porträtierten Varianten können Sie auch für Laminat nutzen – es gelten dieselben Hinweise in Bezug auf eine vorhandene Fußbodenheizung oder die Notwendigkeit einer Dampfbremse über mineralischen Untergründen.

Design- und Vinylböden

Diese beliebten Bodenbeläge sind angenehm weich und elastisch – was sich positiv auf Tritt- und Raumschall auswirkt! Zwar ist immer noch die Verwendung einer Trittschalldämmung sinnvoll, doch kann diese weniger massiv ausfallen als etwa bei Parkett und Laminat. Eine Trittschalldämmung ist hier insbesondere bei schwimmend verlegtem Klick-Vinyl angeraten. (Klebevinyl zum Beispiel wird ohne Trittschalldämmung verlegt).


Achtung: Viele Vinylböden haben bereits eine Trittschalldämmung integriert, zum Beispiel in Form einer Korklage. Dann entfällt die Notwendigkeit einer zusätzlichen Unterlagsbahn! Das Klickvinyl mit seiner Trägerplatte auf Holzfaserbasis (HDF) benötigt – wie auch Parkett – bei mineralischen Untergründen eine Dampfbremse.

Was beachten bei Unterlagsbahnen über einer Fußbodenheizung?

Wenn Sie eine Fußbodenheizung besitzen (typischerweise betrieben mit Warmwasser), möchten Sie natürlich, dass die Wärme schnell und ungehindert in den Raum gelangt. Der Boden als Gesamtelement inklusive Dämmunterlage bildet einen natürlichen Widerstand für den Wärmefluss. Maßgeblich sind hier der individuelle Wärmedurchlasswiderstand der Materialien und ihre Dicke.

Der Gesetzgeber schreibt beim Wärmedurchlasswiderstand einen Maximalwert von 0,15 m²K/W vor. Es empfiehlt sich allerdings, einen möglichst geringen Wärmedurchlasswiderstand anzustreben, anstatt gerade so eben „im Gesetz“ zu bleiben. Denn ein hoher Widerstand bedeutet, dass es länger dauert, bis die Wärme ins Zimmer gelangt, und dass eine höhere Heizwassertemperatur notwendig ist, um eine bestimmte Raumtemperatur zu erreichen. So ist es auch widersinnig, eine Unterlagsbahn mit wärmeisolierender Wirkung zu wählen („so bleibt die Wärme besser im Raum!“). Stattdessen sollten Sie eine Unterlagsbahn mit guter Wärmeleitfähigkeit wählen, zum Beispiel aus Polyurethan (PU).

Übrigens: Auch beim Bodenbelag selbst sollten Sie eine Variante wählen, welche sich für den Betrieb über einer Fußbodenheizung besonders eignet. Bei Parkett empfiehlt sich zum Beispiel, 2-Schicht-Parkett zu verkleben. Es leitet durch seine geringere Aufbauhöhe besonders gut die Wärme und gleichzeitig sorgt die Verklebung dafür, dass die Wärme optimal weitergeleitet wird, anstatt durch eine minimale isolierende Luftschicht dazwischen gebremst zu werden. Bei Design- und Vinylböden bieten Böden mit Rigid-Träger besonders gute Eigenschaften für den Betrieb über einer Fußbodenheizung.

Sie haben noch Fragen zur perfekten Unterlagsbahn für Ihren ganz individuellen Bodenbelag? Die Bodenprofis Ihres HolzLand-Partners vor Ort helfen Ihnen gerne weiter, wenn Sie für Ihren neuen Boden die optimale Trittschalldämmung suchen.

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