Was gehört alles zu einer Tür? Auch wenn sie oft als selbstverständlich angesehen werden, so steckt in den Raumtrennern mehr als gedacht. Vom Material über die Funktionen bis hin zum Zubehör: Die Kombination macht die Tür erst vollkommen und schließt nicht nur eine Öffnung in der Wand, sondern gibt Ihnen Zufriedenheit, Wohlbefinden und für Ihren Geldbeutel ist in Sachen Wohnungseingangstüren auch noch etwas drin:
Gut zu wissen: Gerade bei Wohnungseingangstüren können Sie eine Energieersparnis von bis zu 20 Prozent erreichen. Mit gut gedämmten Eingangstüren gelangt viel weniger Wärme aus dem Innenraum nach außen, was besonders im Winter zu spüren ist. Und im Sommer hält die Tür den Raum kühl, weil die Hitze draußen bleibt.
In diesem Ratgeber bekommen Sie einen ersten Überblick über die Bestandteile von Wohnungseingangs- und weiteren Türen und Sie werden sehen: Es eröffnet sich eine Vielfalt an Möglichkeiten, Ihren Raum zusätzlich zu gestalten und ihm einen ganz eigenen Akzent zu verleihen.
Innentüren entdecken
Ratgeber "Alles rund um die Tür" – die Themen im Überblick
Standard kann maßgeblich sein
Türen gibt es grundsätzlich in Standardmaßen, allerdings hängt hier alles von der Wandöffnung ab. Bevor Sie zu dem HolzLand-Fachhändler Ihres Vertrauens gehen oder online eine Tür auswählen, messen Sie die Wandöffnung bzw. das vorhandene Türblatt genau aus. Wie das geht, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Aufmaß für Tür und Zarge“.
Wenn Sie alle Maße haben, lassen Sie sich vom Händler direkt die richtige Tür und Zarge zusammenstellen bzw. Sie ermitteln zunächst selbst, welche weiteren Faktoren für die Auswahl Ihrer Tür entscheidend sein können. Schauen Sie sich hierzu gerne unseren Ratgeber „Türen-Kaufanleitung“ an – hier finden Sie nicht nur eine übersichtliche Checkliste, sondern auch wertvolle Informationen, die Ihnen beim Kauf einer Tür oder einem Beratungsgespräch bei einem Experten helfen.
Bild: Tabellarische Aufstellung von Standardhöhe und Standardbreite in mm für 1-flügelige Türen. Berücksichtigt werden das Baurichtmaß nach DIN 18100, das Maueröffnungsmaß, Die Türblattaußenmaße bzwl Zargenbestellmaße sowie die Zargenmaße (Zargenfalz, Zargendurchgangsmaß, Zargenaußenmaße, Bkleidungsaußenmaß).
Die Anschlagarten und Kanten bei Tür und Zarge
Sowohl bei der Kante des Türblattes als auch bei der Zarge gibt es eine Varianz. Erst die Kombination zeichnet den Charakter der Tür aus und gibt ihr den passenden Schliff, damit sie sich perfekt in Ihr Zuhause integriert. Wir zeigen Ihnen hier auf, welche Varianten es sowohl bei der Tür als auch bei der Zarge gibt:
Anschlagarten von Türen
Gefälzte Türkante
Eine gefälzte Tür hat eine L-förmige Kante. Sie liegt auf der Bekleidung der Türzarge und ist nicht bündig mit ihr.
Stumpfe Türkante
Bei der stumpfen Variante ist die Tür bündig mit der Zargenbekleidung. Für eine stumpfe Tür sollten Sie in der Regel mit etwas höheren Kosten rechnen, da bei dieser Version eine besondere Aufhängung erforderlich ist.
Kantenausbildungen von Türen
Eckige Kante bei Tür und Zarge
Für Türen in geradlinigen, schnörkellosen Designs sind eckige Kanten die erste Wahl. Sie sind die standardmäßige Kantenform, rechtwinklig sowie eher dezent in der Optik.
Minimal-Rundkante bei Tür und Zarge
Diese Kante macht ihrem Namen alle Ehre: Sie ist nur leicht abgerundet und auch noch stoßfest. Für das Auge bietet sie ein einheitliches Bild von Tür und Zarge.
Rundkante bei Tür und Zarge
Die Kanten sind rund und weniger empfindlich bei Stößen und Beschädigungen. Dabei wirken sie optisch elegant und harmonisch.
Profilkante bei Zargen
Die Profilkante wird gern im Altbau eingesetzt. Sie ist aufwendiger, nahezu kunstvoll gestaltet und setzt die Tür in einen ganz besonderen Rahmen – ideal auch für eine Raumgestaltung im Landhausstil!
Lichtausschnitte
Eine Tür muss nicht immer den Raum komplett verschließen. So verleiht ein Ausschnitt jedem Zimmer mehr Licht und lässt ihn größer wirken. Außerdem setzt ein Lichtausschnitt auch einen besonderen Akzent im Design der Tür.
Die Variation ist groß: Die Auswahl reicht von einem nahezu vollflächigen Lichtausschnitt (LA 110), über einen klassischen Teilausschnitt (LA 3) oder einen Glasstreifen (rechts, links, in der Mitte; mit drei oder vier Lichtfeldern) bis hin zu einem Bullauge. Sie bestimmen, was zu Ihrem Zuhause am besten passt.
Das Glas ist entscheidend
Ob transparent, satiniert oder mit einem integrierten Muster. Die Art des Glases spielt bei der Auswahl eine erhebliche Rolle:
ESG-Glas
Das Ein-Scheiben-Sicherheitsglas ist eine stoßfeste Scheibe. Kommt es dennoch zu einem Bruch des ESG-Glases, zerfällt es in kleine Krümel.
VSG-Glas
Das Verbund-Sicherheitsglas besteht aus zwei Scheiben, in deren Mitte eine reißfeste, transparente Folie eingelegt ist. Diese sorgt dafür, dass bei einem Bruch die Splitter zusammengehalten werden und nicht auseinanderfallen.
Tipp: Achten Sie besonders bei einer Schallschutztür auf die Dicke des Glases. Sie trägt ganz erheblich zur Wahrnehmung der Geräuschkulisse bei. Sprechen Sie am besten den HolzLand-Fachhändler Ihres Vertrauens zum Thema „Glas” bei Funktionstüren an.
Türbeschläge
Die Türbänder und Drücker (Türklinken) sind von großer Bedeutung, wenn es um die Auswahl der passenden Tür geht – sowohl technisch als auch für die Optik.
Bänder
Bänder stellen die Verbindung zwischen Tür und Zarge dar. Sie sorgen dafür, dass die Tür sich bewegen kann, sprich sich reibungslos schließen und öffnen lässt. Ein einfaches Band besteht aus zwei Teilen. Das Bandoberteil wird am Türblatt befestigt und das Bandunterteil an der Zarge. Standardmäßig werden zwei Bänder für eine Tür eingesetzt. Welche Bänder es gibt, zeigen wir Ihnen hier auf:
Zweiteilige Bänder
Diese Türbänder sind der Standard. Dabei ist das Bandoberteil nur mit einem Gewinde an der Tür verschraubt und das Bandunterteil mit zwei Gewinden an der Zarge eingesetzt.
Dreiteilige Bänder
Bei großen, schweren Innentüren und Wohnungseingangstüren sowie stark beanspruchten Türen werden oft dreiteilige Bänder verwendet. “Dreiteilig“ bedeutet, dass sowohl das Bandoberteil als auch das -unterteil jeweils mit einem Gewinde an der Tür verschraubt ist. Dazwischen befindet sich ein zusätzliches Fragment, das mit zwei Gewinden an der Zarge befestigt ist. Ein Stift verbindet die Komponenten miteinander.
Einfräsband verdeckt
Sollen bei stumpfen Türen die Bänder nicht zu sehen sein, werden die verdeckten Einfräsbänder eingesetzt. Eine elegante Möglichkeit für ein schlichtes Design.
Rollenbänder
Auch diese Bänder sind beinahe unsichtbar. Nur die Drehrollen können Sie sehen, wenn die Tür geschlossen ist. Eine formschöne Lösung für zum Beispiel Wohnungseingangstüren, da sie außerdem robust sind und durch ihre massive Ausführung zum Einbruchschutz beitragen.
3D-Bänder
Mit diesen Bändern ist wirklich alles machbar. Durch kleine Schrauben wird die Tür perfekt ausgerichtet, ohne dass sie ausgehängt werden muss.
Aufsatzbänder
Eine weitere Variante für Wohnungseingangstüren sind die Aufsatzbänder. Es gibt sie sowohl aus Kunststoff als auch aus Aluminium, zweiteilig und dreiteilig. Die miteinander verschraubten Bänder sind flexibel einstellbar und werden oftmals zum Nachrüsten verwendet.
Bandhülsen
Eine elegante Art, nicht nur die Scharniere zu tarnen, sondern auch passend zum Drücker zu gestalten. Ist dieser beispielsweise schwarz, so kann die Bandhülse auch in Schwarz zum Einsatz kommen und es entsteht ein einheitliches Bild. Die Anbringung ist denkbar einfach: Dank Press-Spannung erfordert es nur ein bisschen Kraft und die Bänder sind elegant verhüllt.
Drücker und Schlösser
Beim Drücker sollten Sie auf die Qualität achten: Er wird am meisten beansprucht und muss viel aushalten können. Auch das Design spielt eine große Rolle, schließlich ist die Türklinke das I-Tüpfelchen des Gesamteindrucks.
Braucht Ihre Innentür wirklich ein Schlüsselloch? Diese Frage klingt vielleicht banal, aber nicht jeder Raumtrenner muss unbedingt absperrbar sein. Er wirkt nur mit einem Drücker vielleicht erheblich eleganter.
Sollten Sie sich für ein abschließbares Element entscheiden, gibt es bei den Zimmertürschlössern folgende Auswahl:
Buntbart-Schloss
Das Buntbart-Schloss ist das Standardschloss für Innentüren. Seinen Namen verdankt es dem Schlüsselbart (dem gezackten Profil). Dieser kann unterschiedliche Formen haben. Dieses Schloss ist das einfachste unter den Schlössern und leicht zu öffnen. Mehr Sicherheit bietet das Profilzylinder-Schloss.
Profilzylinder-Schloss
Dieses Türschloss ist darauf ausgelegt, einen Profilzylinder aufzunehmen.
Es wird meistens in Wohnungseingangstüren eingesetzt. Dabei ist auch eine Mehrfachverriegelung in den unterschiedlichen Modifikationen (3-fach Verriegelung oder 5-fach Verriegelung als Bolzen oder Hakenschloss) möglich.
Übrigens: Der Profilzylinder ist beim Kauf einer Tür nicht inkludiert.
Magnetschloss
Normalerweise gehört zu jedem Schloss ein sichtbares Schließblech auf der Türzarge. Bei dem Magnetschloss ist lediglich ein magnetischer Kontakt in der Zarge notwendig. Das reduziert die Größe des Schließbleches und es ist bei geschlossener Tür nicht mehr sichtbar. Zudem ist das Schließgeräusch angenehm leise, da kein mechanischer Kontakt beim Verschließen vorhanden ist. Gerade bei stumpfen Türen ist diese Art des Schlosses sehr zu empfehlen.
Bad-/ WC-Schloss
Anstelle der Bedienung mittels Schlüssel bietet dieses Schloss eine reduzierte Alternative mit Drehknopf innen und kleinem Knopf außen. Durch einfaches Drehen des innenliegenden Knaufs wird die Tür geschlossen oder geöffnet.
Übrigens: Von außen lassen sich Schlösser dieser Art meistens mit einer Münze aufmachen. Diese Funktion kann im Notfall ausgesprochen nützlich sein.
Integrierter Schließmechanismus
Diese in den Türgriff integrierte Mechanik lässt sich mit einer Hand verriegeln: einfach antippen bzw. Knopf verschieben und schon ist die Tür verschlossen. Hierbei weist sogar eine dezente farbige Anzeige an der Außenseite der Tür darauf hin, dass man nicht gestört werden möchte.
Funktionen
Die Anforderungen an eine Tür können sehr unterschiedlich sein. Es kommt darauf an, wo sie eingesetzt wird. Handelt es sich um eine Innentür, dann kann der Schallschutz wichtig sein. Schließt die Tür ein Badezimmer ab, dann ist die Tür-Klimaklasse entscheidend oder es muss vielleicht sogar eine Nassraumtür eingesetzt werden, weil die Luftfeuchte in dem Raum besonders hoch ist. Der Einbruchschutz spielt besonders bei einer Wohnungseingangstür eine große Rolle. Beschreiben Sie Ihrem HolzLand-Fachhändler ganz genau, wo und wie Sie Ihre neue Tür nutzen wollen.
Weitere Details zu den genannten Themen finden Sie auch in unserem Ratgeber-Bereich: Unter Wohnungseingangstüren haben Sie die Möglichkeit, sich Wissen zu den Themen Einbruchschutz, Schallschutz und Klimaschutz bei Türen sowie sogar zu Rauch- und Brandschutztüren anzueignen.
Egal für welche Tür und welches Zubehör Sie sich auf Basis ihrer Funktionen entscheiden, die Auswahl und Kombinationsmöglichkeiten sind nahezu unendlich. Aber genau das macht das Thema „Tür” so spannend und Sie in der Gestaltung Ihres Zuhauses so flexibel.
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