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Korkböden

Korkboden mit weißer Metallkommode und grauem Sofa


Böden aus Kork sind nicht so verbreitet wie Laminat, Parkett oder auch der Trendboden Vinyl. Dabei gibt es sie seit vielen Jahrzehnten, und viele Einrichtungsliebhaber schwören auf die besonderen Mehrwerte von Kork. Dennoch führt Kork – zu Unrecht? – ein Nischendasein und ist eher Geheimtipp. Dies gibt natürlich dem Individualisten die Möglichkeit, seine Besucher mit einem hochwertigen Bodenbelag zu überraschen, den nicht jeder hat! Die attraktiven Vorteile von Böden aus Kork sind jedenfalls Grund genug, sich diesen Boden einmal genauer anzuschauen. Nachdem wir einige typische Vorurteile gegenüber Kork ausgeräumt haben ... vielleicht haben auch Sie Lust auf diesen interessanten Bodenbelag.

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Korkboden-Ratgeber: Themen-Überblick


Was ist Kork? (Aufbau & Herstellung)

Herkunft des Ausgangsmaterials

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Jeder Baum hat diese schützende Außenschicht, doch bei der Korkeiche wird diese im Lauf der Zeit mehrere Zentimeter dick. Ohne den Baum zu fällen, kann diese in sorgsamer Handarbeit vom Baum geschält werden – erstmalig nach 25 Jahren. Korkeichen werden bis zu 200 Jahre alt und können ca. alle 9 Jahre geschält werden. Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau! Darüber hinaus bilden die Korkeichenwälder ein kostbares Naturreservat für viele Tiere und Pflanzen. Der wichtigste Produzent von Kork ist eindeutig Portugal mit über 30 % der weltweiten Gesamtfläche an Korkeichenwäldern.

Herstellung

Kork kann auf unterschiedliche Weise weiterverarbeitet werden. Klassisch ist natürlich der Korken als Flaschenverschluss. Um die geschälte Korkrinde weiterzuverarbeiten, damit daraus ein Bodenbelag oder auch Unterlagsbahnen hergestellt werden können, wird sie geschrotet zu einem Granulat. Danach wird das Korkgranulat mithilfe von einem Bindemittel wie Polyurethan unter starkem Druck verpresst. Unterschiedliche „Mahlgrade“ von grob bis fein ermöglichen optisch unterschiedliche Designs.

Aufbau

Genauso wie bei Parkett gibt es auch die praktische dreischichtige „Fertigkork“-Variante, welche eine Oberfläche aus Kork hat, eine Trägerplatte und einen Gegenzug. Damit Kork seinen Wohlfühlfaktor ausspielen kann, sollte die Kork-Nutzschicht mindestens 2,5 mm betragen (Achtung: nicht verwechseln mit der Gesamtstärke des Mehrschichtbodens, die z. B. bei 10-12 mm liegen kann). Für das Extraplus an Komfort gibt es Korkböden inklusive Kork-Unterlagsbahn!

Illustration zum Aufbau eines Korbbodens mit fuenf Schichten
Einen hochwertigen fünfschichtigen Aufbau findet sich zum Beispiel bei den Korkböden der HQ-BodenWelt.
1: Versiegelung

2: Korkfurnier
3: Korkträger
4: HDF-Träger
5: Korkgegenzug


Was sind die Vorteile von Kork als Bodenbelag?

  • Angenehm weich und warm: Dank unzähliger winziger Lufteinschlüsse ist Kork unfassbar elastisch. Gleichzeitig erzeugt diese Zellstruktur eine enorme Dämmwirkung. Für einen Bodenbelag bedeutet dies, dass er sich angenehm warm anfühlt – perfekt für Kinderzimmer, Schlafzimmer und – für Freunde des gesunden Barfußlaufens – in allen Wohnbereichen! Gleichzeitig verringert dies den Bedarf an Heizenergie.
  • Geringerer Tritt- und Raumschall: Ein Korkboden verringert Raum- und Trittschall – mehr als z. B. Parkett oder Laminat. Selbst die meisten Teppiche bieten nicht die gleiche Stoßdämpfung beim Begehen!
  • Robust und abriebfest: Kork ist elastisch, kehrt aber stets wieder in seine Ausgangsposition zurück und bewahrt so seine Elastizität. Darüber hinaus erweist sich Kork trotz seiner Weichheit als durchaus abriebfest, erst recht mit einer Oberflächenbehandlung passend zur Nutzung. Achtet man darauf, keine scharfkantigen Stuhlbeine etc. zu verwenden (was bei keinem Boden ratsam ist), und nicht zu viel Wasser beim Reinigen zu gebrauchen, hat man an einem Korkboden lange Freude.
  • Perfekt für Allergiker: Kork ist antistatisch, sodass sich Staub und anderer Schmutz nicht festsetzt, sondern sich leicht und dadurch hygienisch reinigen lässt. Darüber hinaus wirkt Kork antibakteriell, aber nur bei einer Oberfläche mit Naturöl.
  • Spannende Naturdesigns: Auch wenn die Optik von Korkböden nicht jedermanns Sache ist – Kork bietet wunderbare unverwechselbare Naturdesigns und schöne Strukturen. Die führenden Korkbodenhersteller schaffen echte Kunstwerke mit dem Charme unverwechselbarer Natur! Verschiedene Färbungen von Cremeweiß bis Nougat-Schwarz begeistern die Sinne. Dennoch gibt es Kork auch als Variante mit Holzbodenoptik: Die Füße spüren Kork, das Auge sieht Holz.
  • Besonders wohngesund: Korkböden weisen besonders wenig Schadstoffe auf im Vergleich zu anderen Bodenbelägen.
  • Ökologisch wertvoll: Wie schon angesprochen, ist Kork ein nachhaltiges Naturmaterial!

Verschiedene Oberflächen-Behandlungen

Die Oberfläche kann – ebenfalls wie Parkett – je nach Beanspruchungsgrad unterschiedlich geschützt werden. Besonders naturbelassen ist eine Behandlung mit Hartwachs- oder Naturöl. Unglaublich robust und abriebfest wird Kork durch spezielle Lackbeschichtungen mit Keramikanteilen, wodurch er sogar für den Gewerbebereich einsetzbar wird.

Qualitätsfaktoren und Kosten von Kork

Die Qualität eines Korkbodens erweist sich u. a. in der Stärke des kostbaren Naturmaterials. Dass eine dickere Korkschicht wärmer und weicher ist, versteht sich von selbst! Eine zusätzliche Holzoptik produziert ebenfalls einen gewissen Mehrpreis. Darüber hinaus spielen besondere Designs oder auch die Verarbeitungsqualität eine Rolle, oder auch die Beanspruchbarkeit der Deckschicht. Ist der Korkboden millimetergenau verarbeitet für die präzise Verlegung? Hier kann es durchaus Unterschiede geben – und der Griff zu bewährten Korkherstellern sinnvoll.

Verlegung von Korkböden

Die Verlegung von Kork als Mehrschicht-Variante bzw. „Fertig-Korkboden“ ist verhältnismäßig einfach und vom ambitionierten Hobbyheimwerker durchführbar. Die Variante wird genauso einfach wie Laminat ineinander verklickt und schwimmend verlegt (Bild 1 & 2). Optional ist hier die vollflächige Verklebung (Bild 3).

Illustration zweier Bodenelemente zum KlickenIllustration mit verlegten Bodenprofilen mit AbstandshalternIllustration mit Bodenkleber

Kork und eine Fußbodenheizung

Kork und eine Warmwasser-Fußbodenheizung (nicht elektrisch!) können miteinander gut harmonieren. Bei schwimmend verlegtem Kork ist dies eher ungünstig (oder gar nicht zulässig), da der Wärmedurchlass extrem reduziert wird (dafür ist die Fußbodenheizung vielleicht auch gar nicht nötig aufgrund des warmen Korkbodens). Ob die Verlegung im Zusammenhang mit einer Fußbodenheizung erlaubt ist, richtet sich nach dem Wärmedurchlasswiderstand des Korkbodens inklusive eventueller Unterlagsbahnen (maximal 0,17 W/m²K – fragen Sie hier im Zweifelsfall Ihren HolzLand-Boden-Fachberater).

Illustration einer Fussbodenheizung mit Bodenkleber und Bodendielen

Wie kompatibel Massivholzdielen, Parkett oder Laminat mit einer Fußbodenheizung sind, lesen Sie im Ratgeber "Fußbodenheizung & Böden".

Reinigung von Kork

Durch seine antistatische Wirkung benötigt Kork grundsätzlich einen geringen Aufwand bei der Reinigung. Üblicherweise reichen das Fegen oder Absaugen aus, eventuell noch nebelfeucht wischen. Dabei ist es ratsam, speziell für Korkböden konzipierte Reiniger zu verwenden, vor allem bei versiegelten Korkböden. Bei geölten Korkböden sollten Sie auch Holzbodenseife nutzen.

Reparatur & Entfernung

Eine partielle Ausbesserung von Dellen oder Kratzern ist möglich. Besonders einfach funktioniert dies bei geölten Korkböden. Hierzu können Sie z.B. erhitztes Hartwachs in die betroffene Stelle träufeln, die Stelle mit einem Spachtel glätten und dann die Oberfläche wieder ölen/wachsen.

Möchten Sie einen Korkboden entfernen, ist dies abhängig von der Verlegung. Ein schwimmend verlegter Korkboden lässt sich relativ einfach entfernen, ein vollflächig verklebter ist da schon aufwändiger, was schon der gesunde Menschenverstand nahelegt. Hier gilt es vor allem, mit einem Heißluftgebläse den Korkboden so lange zu erhitzen, bis sich der Kleber löst. Danach lässt sich mit einem Spachtel oder gar einem Drucklufthammer der Korkboden entfernen. Hinzu kommt der Reinigungsaufwand, Kleberreste zu entfernen.

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