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Fußbodenheizung und Böden

Nackte Fuesse laufen über Holzboden


Um es in seinem Zuhause schön warm zu haben, gibt es viele Möglichkeiten, um zu heizen: von klassischen Heizkörpern bis zum Kaminofen. Viele setzen hier auf eine Fußbodenheizung (FBH), und tatsächlich bietet diese Heizmethode einige interessante Vorteile (dazu später mehr). Allerdings kann eine Fußbodenheizung nicht mit jedem Bodenbelag bzw. jeder Boden-Ausführung betrieben werden. Welcher Bodenbelag sich wie gut und unter welchen Umständen zusammen mit einer Bodenheizung eignet, betrachten wir im vorliegenden Ratgeber!

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Vorteile einer Fußbodenheizung

Bereits die alten Römer benutzten eine Art Bodenheizung. Bei der Fußbodenheizung dient nahezu der gesamte Boden als Heizfläche. Dadurch ist die Verteilung der Wärme gleichmäßig im Raum, anders als bei Heizkörpern oder einem Ofen. Interessanterweise sorgt eine Fußbodenheizung nicht nur für warme Füße, sondern insgesamt für ein subjektiv höheres Wärmeempfinden. Dadurch kann die Temperatur niedriger eingestellt werden, was Heizkosten einspart! Gleichzeitig ist die Fußbodenheizung unsichtbar, was unschöne Heizkörper im Raum überflüssig macht. Insgesamt viele gute Gründe, welche die Nutzung einer Fußbodenheizung attraktiv machen!

Grundsätzliches zur Fußbodenheizung über Bodenbelägen

Illustration eines Boden mit Fussbodenheizung, Bodenkleber und Bodenprofilen

Elektrische Bodenheizungen sind kritisch

Zuerst einmal gilt es, elektrische Fußbodenheizungen und mit Warmwasser betriebene voneinander zu unterscheiden. Elektrisch betriebene haben höhere Energiekosten und den Nachteil, dass sie eine sehr schnelle und hohe Hitzeentwicklung aufweisen. Dies ist für viele Bodenbeläge ungünstig, insbesondere für Echtholzböden wie Parkett. Grundsätzlich ist eine gute Regelbarkeit der maximalen Hitze wichtig, doch insgesamt müssen viele Faktoren von Heizungstyp bis zum Aufbau und Verarbeitung der Heizelemente erfüllt sein, um eine elektrische Fußbodenheizung über den klassischen Bodenbelägen aus unserem Sortiment zu betreiben (z. B. nicht zu dünne Aufbauten, sondern genug Beton (ca. 40 mm) über den Heizelementen.) Bei den meisten Bodenbelägen dürfen 29 °C Oberflächentemperatur nicht überschritten werden. Wie gesagt: Der Betrieb ist nicht unmöglich, aber am besten mit fachkundiger Begleitung des Projekts, um die Anforderungen zu erfüllen. Die HolzLand-Partner stehen hier gerne zur Verfügung.

Warmwasser-Fußbodenheizungen eignen sich wesentlich besser

Eine Warmwasser-Fußbodenheizung ist aus vielen Gründen die bessere Wahl. Sind die Gegebenheiten erfüllt, um eine Warmwasser-Bodenheizung vor Ort zu installieren, sollte man dies nutzen und vor den einmaligen Mehrkosten gegenüber einer elektrischen Bodenheizung nicht zurückschrecken. Die maximal erreichten Temperaturen einer Warmwasser-FBH sind für Böden unkritisch, und der sanfte Temperaturanstieg schont das Bodenmaterial. Und die laufenden Betriebskosten sind wesentlich günstiger als bei der elektrischen FBH.

Dampfbremsen bei mineralischen Untergründen

Um Bodenbeläge vor aufsteigender Feuchtigkeit und daraus resultierenden Schäden zu schützen, benötigt es bei mineralischen Untergründen wie einem Estrich eine Dampfbremse. Dies gilt bei allen Bodenbelägen mit Trägerplatte, aber auch bei Holzböden. Wichtig ist, dass die Unterlagsbahnen – ob separat oder integriert im Bodenbelag – keine isolierende Wirkung haben, sondern die Wärme der Fußbodenheizung hindurchlassen!

Ausschlaggebendes Kriterium: der Wärmedurchlasswiderstand

Logischerweise bremst der Bodenbelag – je nach Stärke, Beschaffenheit und Verlegeart – den Weg der Wärme von der Fußbodenheizung in den Raum. Wie groß dieser „Wärmedurchlasswiderstand“ ist, lässt sich genau errechnen. Dabei wird der komplette Bodenaufbau herangezogen, also neben dem Boden auch eventuelle Unterlagsbahnen. Der maximale Wert liegt bei 0,15 (m² x K) / W. Mehr darf es per Gesetz nicht sein, da sich die FBH nicht mehr ausreichend steuern und regulieren lässt – die Heizung wird zu „träge“. Neben dem Wärmedurchlasswiderstand können noch andere Faktoren eine Rolle spielen – hierzu mehr in den spezifischen Boden-Rubriken im Folgenden!


Parkett & Fußbodenheizung

Parkett kann einen sehr unterschiedlichen Aufbau haben. Da Holz gut dämmt (aber dadurch auch eher schlecht Wärme leitet), muss man genau hinsehen bei der Auswahl für den Betrieb über einer Fußbodenheizung. Auf der sicheren Seite sind Sie bei 3-Schicht-Parkett mit einer maximalen Stärke von 15 mm. Sehr gut eignet sich 2-Schichtparkett, welches verklebt wird. Es hat eine geringe Aufbauhöhe / Stärke und dadurch einen guten Wärmedurchlass, gleichzeitig hilft die Verklebung, dass die Hitze gut weitergeleitet wird, statt durch eine minimale isolierende Luftschicht bei der schwimmenden Verlegung „gebremst“ zu werden. Das gleiche gilt auch für Mosaikparkett.

Einfluss der Holzart

Holz ist nicht gleich Holz. Manche Hölzer reagieren besonders stark mit Quellen und Schwinden auf Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsänderungen. Dies macht sie für eine Fußbodenheizung eher ungeeignet (etwa Buche oder Ahorn). Gut geeignet sind z. B. Eiche, Nussbaum und Kirsche oder auch Merbau. Hölzer mit Neigung zur Rissbildung gilt es, ebenfalls zu meiden. Größere Holz- bzw. Dielenflächen haben auch einer größeren Neigung zu Rissen und Fugen. Ein 3-Stab-Schiffsboden mit seinen kleinen Holzstäben ist hier im Vorteil. Bei hellen Holzarten treten Risse und Fugen sichtbarer hervor als bei dunklen. Insgesamt gilt es – nicht nur bei der FBH – die Luftfeuchtigkeit im Raum optimalerweise bei 40-60 Prozent zu halten, um das Parkett, aber auch die Gesundheit zu schonen. Hier kann man zur Not auch mit Luftbefeuchtern nachhelfen. Tatsächlich ist auch die Wärmeleit- und Speicherfähigkeit je nach Holzart unterschiedlich. Sehr gut eignet sich z.B. Eichenholz.

Achten Sie neben diesen Hinweisen auch auf die Herstellerhinweise im Hinblick auf die Nutzung mit einer Fußbodenheizung!

Laminat & Fußbodenheizung

Insbesondere beim eher fußkalten Laminat bietet sich eine Fußbodenheizung an und lässt sich in aller Regel auch gut darüber betreiben. Viele Markenhersteller bieten Laminat an, welches sich durch seinen Aufbau hervorragend für eine Fußbodenheizung eignet, da es sehr gut die Wärme hindurchlässt. Wichtig ist, dass Sie hier trotzdem auf die Freigabe des Herstellers für den Betrieb über einer FBH achten.


Design- und Vinylböden über einer Fußbodenheizung

Grundsätzlich lassen sich Vinyl- und Designböden gut über einer Fußbodenheizung verlegen – natürlich stets mit der grundsätzlichen Beschränkung durch den maximalen Wärmedurchlasswiderstand sowie die maximal erreichte Temperatur (insbesondere in Hinblick auf elektrische Fußbodenheizungen). Sowohl massives Vinyl, Rigid-Vinyl und dreischichtiges Fertigvinyl können verwendet werden. Das Vinyl selbst leitet die Wärme gut, deshalb sind Vinylböden aus Vollmaterial besser geeignet als Vinyl auf HDF-Träger. Zu beachten ist, dass Vinyl „thermoplastisch“ ist, sprich: Es reagiert mit Ausdehnung und Schrumpfen auf Temperatureinflüsse. Insbesondere das dünne Massivvinyl sollte deshalb vollflächig verklebt werden. Vinyl auf Rigid-Träger ist robuster und dimensionsbeständiger, gleichermaßen das Vinyl mit Holzfaser-Trägerplatte.

Kork & Fußbodenheizung

Grundsätzlich harmonieren Korkböden und eine (Warmwasser-)Fußbodenheizung sehr gut. Vor allem massiver verklebter Kork ist hier perfekt. Schwimmend verlegter Korkboden auf Trägerplatte kann einen zu hohen Wärmedurchlasswiderstand aufweisen, weil Kork auf natürliche Weise dämmt und isoliert (weshalb er sich auch so angenehm warm anfühlt).


Massivholzdielen & Fußbodenheizung

In vielen Fällen kommen Massivholzdielen als Bodenbelag über einer Fußbodenheizung nicht infrage. Die starken Dielen mit einer typischen Dicke von 20 mm können einen Wärmedurchlasswiderstand oberhalb des Erlaubten bewirken (tatsächlich noch abhängig von der Holzart). Anders sieht es aus bei speziellen „Renovierungsdielen“ mit geringerer Stärke. Diese können sehr gut mit einer Fußbodenheizung harmonieren. Wichtig ist, dass Sie hier die Hinweise in Bezug auf unterschiedlich geeignete Holzarten (siehe Parkett) beachten sowie den Hinweis auf das Quell- und Schwindverhalten in Bezug auf die Dielengröße und die Schaffung entsprechender Dehnungsfugen.

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