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Bauanleitungen - Pflanzkasten

Dekorative Pflanzkübel aus Holz in moderner, schlichter Form eignen sich ideal zur Gestaltung der Terrasse oder als Begrenzung im Garten, und können zudem mit wenig Aufwand gebaut werden.

Freistehende Pflanzkästen aus Holz mit Kunststoff-Einsätzen, die sich als dekorative Trenn-Elemente für den Garten oder die Terrasse eignen, sind relativ teuer. Deshalb erreichten uns diverse Anfragen von Gartenbesitzern und Heimwerkern zu einer geeigneten Bauanleitung, nach der man sich solche Pflanzkübel aus günstigem Material selbt herstellen kann. Die Konstruktion dieses Pflanzkastens orientiert sich deshalb an einem von seiner Größe her geeigneten, günstigen und überall erhältlichen Kunststoff-Einsatz.

Ein solcher ist in vielen Baumärkten erhältlich, in Form eines zum Anmengen von Mörtel gedachten Kübels mit rechteckiger Grundfläche und mit umlaufendem Wulst am oberen Rand, der sich ideal zweckentfremden lässt. Diese Kübel bestehen aus einem sehr beständigen und zähen, aber nicht bruchharten Kunststoff. Ummantelt wird dieser Kübel mit einem an den Seiten gefüllten Rahmen, der aus ebenfalls günstigem, handelsüblichem Holzmaterial hergestellt und beliebig farbig gestaltet wird. Die gesamten Materialkosten bertagen für diesen Pflankasten mit einem Volumen von rund 60 Litern unter 20 Euro. 

Hinweis: Dieser Beitrag basiert auf einem Projekt unseres Partners für den Bereich Holzwerken und DoItYourself, dem Heimwerker-Portal DIY4you.de. Bei Detailfragen, Anregungen oder Kritik zu dieser Bauanleitung steht Ihnen das DIY4you-Redaktionsteam gerne per E-Mail zur Verfügung.

Die Grundkonstruktion des Pflanzkastens

Das Rahmengestell, welches den Kunststoff-Mörtelkübel umschließt, wird aus massiven Kiefernholzleisten mit quadratischem Querschnitt von 4 Zentimetern gebildet. Durch lange, korrosionsbeständige Holzschrauben aus Edelstahl werden dazu vier vertikale Eckpfeiler an jeder Seite, jeweils oben und unten, durch zwei horizontale Querleisten verbunden. An den inneren Flächen der vier Seiten werden in die Rahmenleisten Nuten eingefräst. In diese umlaufenden Nuten werden bündig die Füllungen der Seitenflächen eingefügt, die aus passend abgelängten und miteinander verleimten, massiven Profilbrettern mit Nut und Feder hergestellt werden. 

Die Bauanleitung für den Pflanzkasten mit Beschreibung der Arbeitsschritte

Eine elektrische Kapp- und Gehrungssäge, oder eine Gehrungslade mit Feinsäge wird benötigt, um exakte, rechtwinklige Schnitte an den Rahmenbauteilen und winkelgerechte Gerungsschnitte an den Leisten für den oberen Rahmen herzustellen. Da die Nut- und Federbretter zur Herstellung der Füllungen für die Seitenwände nach den Angaben im Pflanzkübel-Bauplan auch in ihrer Länge geteilt werden müssen, bietet sich der Einsatz einer Handkreissäge an. Tipps und Hinweise dazu finden Sie auch in der DIY-Anleitung für präzisen Holzzuschnitt.

Zur Herstellung der Füllungen werden die Profilbretter mit Nuten und Federn zunächst nach den Maßangaben im Pflanzkübel-Bauplan in der Länge zugeschnitten. Die abgelängten Bretter für jede der Seitenwand-Füllungen werden dann mit wasserfestem Leim ineinander gefügt und auf dem Werktisch mit Klemmzwingen und Hilfsleisten plan fixiert. Dabei lässt sich die Arbeitsfläche vor Leim schützen, indem Sie diese vorher mit dünner Frischhaltefolie auslegen. Nach dem Abbinden des Leims können die Seitenwände in ihrer Höhe auf das erforderliche Maß so zugeschnitten werden, dass der obere und untere Rand jeweils nicht durch eine Nut-/Feder-Verbindung, sondern durch volles Material gebildet wird.

Die tragenden Eckpfeiler und die horizontalen Balken für den Rahmen werden im benötigten Maß rechtwinklig zugeschnitten. Einer Detailzeichnung im Pflanzkübel-Bauplan sind die exakten Maße für die Nutfräsungen zu entnehmen, die an den Rahmenleisten zur Aufnahme der Seitenwand-Füllungen vorgenommen werden müssen. Die Fräsungen werden in zwei Durchgängen, zunächst mit halber, dann mit voller Tiefe, mit einem Nutfräse passenden Durchmessers durchgeführt. Dazu wird an die Oberfräse ein Parallelanschlag montiert. Die Rahmenleisten werden jeweils nur auf der nach innen weisenden Seite auf voller Länge, die Eck-Pfeiler auf zwei Seiten nur im oberen Bereich gefräst.

Zur folgenden Montage werden die Bauteile um 180° gedreht auf dem Werktisch ausgelegt. Zwischen den senkrecht aufgerichteten Ecksäulen werden die oberen Rahmenleisten provisorisch mit Klemmzwingen fixiert. Durch das Einsetzen von Reststücken der Profilbretter wird erreicht, dass die Nutfräsungen an den direkt angrenzenden Bauteilen ohne Versatz aufeinander treffen. Mit einem Anschlagwinkel erfolgt die exakte, rechtwinklige Ausrichtung der Bauteile. An den Ecken des Rahmens werden die Bauteile durch Holzschrauben miteinander verbunden. Die Schrauben werden dabei an jeder Eckverbindung jeweils um einige Millimeter nach oben und unten versetzt angeordnet, damit diese sich nicht gegenseitig ablenken. Die Positionen der Schrauben werden mit einem Holzspiralbohrer vorgebohrt.

In der beschriebenen Weise werden auch die unteren Rahmenleisten zwischen den Ecksäulen montiert. Danach wird das Rahmengestellt wieder in die richtige Position auf dem Werktisch gedreht. Um die Füllungen der Seitenwände einzusetzen, wird an jeder Seite jeweils die obere Rahmenleiste noch einmal entfernt. Die vorbereiteten Füllungen werden mit wasserfestem Leim in die am inneren Rand des Rahmens umlaufenden Nuten eingefügt. Danach wird die obere Rahmenleiste erneut verschraubt und die Seitenwand wird zum Abbinden des Leims durch vertikal und horizontal angesetzte Klemmzwingen unter Pressdruck gesetzt.

Die beiden Bodenplatten sind so dimensioniert, dass sie auf den unteren Querleisten des Rahmens aufliegen. Damit sie sich beim Einlegen bündig einfügen, werden jeweils an den beiden zu den Ecksäulen weisenden Ecken quadratische Ausschnitte mit einer Kantenlänge von 2 Zentimetern vorgenommen. Der als Pflanzbehälter verwendete Mörtelkübel wird im mittleren Bereich zwischen den beiden Bodenplatten mit mehreren Bohr- ungen mit einem Durchmesser von 8 Millimetern versehen, bevor er in den Rahmen eingesetzt wird. Diese dienen dem Ablauf überschüssigen Gießwassers, und zur Vermeidung von Fäulnis im Pflanzkasten.

Die Leisten, die den oberen Abschlussrahmen bilden, werden an den Enden mit Gehrungen im Winkel von 45° zugeschnitten. An den Schnittflächen werden sie durch Verleimung und den Einsatz von Lamellen-Dübeln zu einem rechteckigen Rahmen verbunden. Hierzu werden Flachdübel der Größe "0" verwendet. Die Einstellung der Flachdübelfräse ist entsprechend vorzunehmen. Alternativ können die Verbindungen auch durch Runddübel verstärkt werden. Tipps und Hinweise zu Holzdübeln finden Sie auch in der DIY-Anleitung zur Herstellung von Holzverbindungen mit Holzdübeln.

Vor der endgültigen Montage des Pflanzkübels sollte das Nadelholz mit einem dauerhaften Holzschutz imprägniert und vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Die Oberfläche wird dazu von innen und außen zweimal satt mit einem tief eindringenden Nadelholz-Imprägniergrund gestrichen. Nach dem Abtrocknen der Grundierung nach den Herstellerangaben wird die Oberfläche durch einen weiteren Anstrich mit einer Dauerschutz-Lasur im gewünschten Farbton versiegelt. Nach deren Austrocknung kann der Kunststoffeinsatz in den Pflanzkasten eingesetzt, und der Abschlussrahmen aufgesetzt und mit vier Holzschrauben befestigt werden.

Materialliste zur Pflanzkasten-Bauanleitung

Die Leisten und Profilbretter aus Fichtenholz sind günstige Materialien in handelsüblichen Dimensionen, die Sie bei jedem HolzLand in Ihrer Nähe erhalten. Den Mörtelkübel, der für den Pflanzkasten als wasserfester Einsatz dient, bekommen Sie im Baustoffhandel. 

  • 4 Ecksäulen Massivholz-Leiste Fichte, Länge 450 mm, Breite 40 x 40 mm
  • 4 Querleisten lang Massivholz-Leiste Fichte, Länge 720 mm, Breite 30 x 30 mm
  • 4 Querleisten kurz Massivholz-Leiste Fichte, Länge 410 mm, Breite 30 x 30 mm
  • 16 Füllung Seitenwand Nut- /Feder-Paneele 12,5 mm, Länge 736 mm, Breite 96 mm o. Ä.
  • 16 Füllung Seitenwand Nut- / Feder-Paneele 12,5 mm, Länge 426 mm, Breite 96 mm o. Ä.
  • 2 Abschlussrahmen Massivholz Fichte 18 mm, Länge 800 mm, Breite 80 mm
  • 2 Abschlussrahmen Massivholz Fichte 18 mm, Länge 490 mm, Breite 80 mm
  • 2 Bodenplatte Multiplex 18 mm, Länge 438 mm, Breite 300 mm
  • 1 Pflanzeinsatz Kunststoff-Mörtelkübel H: 300, Länge 710 (720) mm, Breite 410 mm
  • 16 Verbindung / Montage Senkkopf-Holzschrauben, Länge 100 mm, Breite Ø 4,5 mm
  • 4 Verbindung / Montage Senkkopf-Holzschrauben, Länge 30 mm, Breite Ø 4,5 mm
  • 4 Verbindung / Montage Holz-Flachdübel 4 mm (Gr. 0), Länge 47 mm, Breite 15 mm
  • Bauteil-Verbindung Express-Holzleim wasserfest
  • Holzschutz Nadelholz-Imprägniergrund
  • Holzschutz / Farbgebung Pigmentierte Dauerschutz-Lasur

Werkzeugliste

Die folgenden Hand- und Elektrowerkzeuge benötigen Sie zum Bau Ihres Pflanzkübels. Die als minimal gekennzeichneten Werkzeuge sind unbedingt erforderlich. Mit den als optimal oder optional gekennzeichneten Werkzeugen lassen sich einzelne Arbeitsschritte schneller oder komfortabler ausführen, sie sind aber nicht zwangsläufig zum Bau nötig. 

minimal Akku-Bohrschrauber Bohren / Verschrauben
minimal Holz-Spiralbohrer Ø: 3 mm Vorbohren
minimal Senker 90° Ø:12 mm Senken Schraubenköpfe
minimal Pendelhub-Stichsäge Zuschnitt Holz
minimal Holzsägeblatt für Stichsäge Zuschnitt Holz
optimal Tauchkreissäge Zuschnitte
minimal Oberfräse Nutfräsungen
optional Nutfräser für Oberfräse Nutfräsungen
optional Lamellendübel-Fräse Holz-Verbindungen
minimal Handsäge Holzzuschnitt
minimal Gehrungslade Holzzuschnitt
minimal Schleifpapier 80/150/220 Bearbeitung von Oberflächen
minimal Lackierpinsel Aufbringen von Holzschutzlasur

©2011 T.M. Blömeke / DIY4you.de - Diese Bauanleitung mit allen Texten, Zeichnungen, Bauplänen, Fotos und sonstigen Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Sie wurde ausschließlich zum Zweck der privaten Nutzung veröffentlicht. Jegliche Form der Vervielfältigung oder der gewerblichen Nutzung bedarf der Lizensierung.

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